Axel Springer Verlag kurz vor Übernahme von ProSiebenSAT.1?
Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" steht die Übernahme der ProSiebenSAT.1 Media AG durch den Axel Springer Verlag nun unmittelbar bevor. Das Verlagshaus will seine Anteile auf über 50 Prozent aufstocken, Saban soll Aktionär bleiben
Die Anzeichen für eine baldige Übernahme der ProSiebenSAT.1 Media AG durch den Axel Springer Verlag mehren sich. Bereits Ende Januar war Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Verlagsgruppe, nach Los Angeles gereist, um mit Haim Saban über den Einstieg bei ProSiebenSat.1 zu verhandeln.
Ende vergangener Woche wurde nun bekannt, dass Saban den ursprünglichen Verkäufern der Senderkette 15 Millionen Euro anbietet, um sich aus einem Passus des einstigen Übernahmevertrages herauszukaufen, nach dem bei Veräußerung der Anteile vor Ablauf von 2 Jahren dem Insolvenzverwalter der KirchMedia 80 Prozent der Mehrerlöse zustehen. Der Gläubigerausschuss der KirchMedia wollte diesem Vorhaben bislang jedoch noch nicht zustimmen.
Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" plant Springer nun, seinen Anteil an der Fernsehkette auf über 50 Prozent auszubauen. Bislang besitzt der Springer Verlag 11,8 Prozent der Anteile an ProSiebenSAT.1. Die gegenwärtigen Hauptaktionäre der Sendergruppe sollen sich im Prinzip bereits einverstanden erklärt haben. Nun solle binnen kurzer Zeit ein Kaufvertrag ausgehandelt und dem Kartellamt zur Genehmigung vorgelegt werden.
Der Axel Springer Verlag wollte diesen Bericht bislang jedoch nicht bestätigen. Ein Dementi klingt allerdings auch anders als "das sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren", wie eine Sprecherin des Verlags zitiert wird.
Ein Investorengruppe um den Milliardär Haim Saban hatte die Senderkette von der insolventen KirchMedia für 750 Millionen Euro übernommen. Diese Investoren könnten nun wie geplant mit Gewinn wieder aussteigen, wenn es wie angesprochen gelingt, den Passus aus dem einstigen Übernahmevertrag zu lösen, da die zweijährige Frist erst im August auslaufen würde. Springer soll jedenfalls bereits sein, bis zu 1,3 Milliarden Euro für die Senderkette auf den Tisch zu legen.
Haim Saban selbst, der auch Aufsichtsratsvorsitzender bei der ProSiebenSAT.1-Gruppe, zu der neben ProSieben und SAT.1 auch Kabel 1, N24, 9Live und sonnenklar.tv gehören, ist, will laut der "Süddeutschen Zeitung" auch nach der Übernahme Aktionär bei der Senderkette bleiben.
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