So, ich will zwar keine Werbung machen, dazu sagen muss ich es aber trotzdem: was folgt ist mein Test zu Forza Motorsport von Vgamers.de, wo ich als Redakteur tätig bin.
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Forza Motorsport
Wenn Motorengeräusche aus den Boxen erklingen und der schwarze Klotz, auch Xbox genannt, wieder leise vor sich hin summt kann es nur eins bedeuten: es ist ein neues Rennspiel eingetroffen. Xboxfans hatten bisher ihren Spaß mit dem sehr guten Project Gotham Racing 2, nach langer Entwicklungszeit präsentiert Microsoft seine neue Rennsimulation namens Forza Motorsport welche schon vor erscheinen zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten von Gran Turismo 4 gezählt wurden. Wir haben uns angeschnallt und das Xbox Pad in die Hand genommen um einige ausführliche Testrunden mit dem neuen Flitzer zu drehen. Ob das große Getümmel um das Spiel wirklich gerechtfertigt war, erfahrt ihr natürlich wie immer in unserem Test.
Schmeißt die Motoren an!
Forza Motorsport versteht sich ganz klar als Simulation, das wird schon bei Spielstart dem Spieler vermittelt. Wenn man das erste Mal in das übersichtliche Menü kommt stechen viele Spielmodi hervor, bevor uns aber mit diesen beschäftigen vollen wir zuerst unseren Blick auf den Karrieremodus richten. Habt ihr diesen angewählt könnt ihr euch nicht gleich, wie in vielen anderen Spielen, einen Wagen aussuchen, stattdessen müsst ihr euch zwischen einen von 3 Kontinenten entscheiden. Die Wahl zwischen Asien, Europa und Amerika ist besonders für die Wagen – und Rennauswahl wichtig. Wir entscheiden uns für Asien und können deshalb Anfangs nur Wagen asiatischer Hersteller kaufen, fast das gleiche gilt im übrigen für die Rennen, in unserem Falle können wir nur an Rennen die in Asien stattfinden teilnehmen der Rest bleibt uns vorerst noch verwährt. Erst nachdem ihr euch entschieden habt könnt ihr euch für euer Geld einen netten Flitzer anschaffen, auch wir haben unsere Wahl getroffen, da der Wagen zudem ein kleines Schnäppchen war haben wir noch genug Geld übrig um im Karriereverwaltungsbildschirm der Tuningwerkstatt einen kleinen Besuch abzustatten. Da wir im Moment nicht an einem Leistungstuning interessiert sind klicken wir uns sofort zum optischen Tuning durch. Von unserem Geld kaufen wir uns einen netten Front – und Heckspoiler für unseren Wagen sowie etwas bessere Reifen. Anschließend wollen wir unserem Wagen ein eigenes Design verschaffen, dafür haben die Entwickler ein eigenes Menü programmiert in welchem ihr euch Logos aussuchen könnt und diese daraufhin ganz nach euren Wünschen auf eurem Wagen zu platzieren. Das optische Tuning hat uns schon jetzt überzeugt, zwar ist es nicht so umfangreich wie bei Need for Speed Underground 2, allerdings ist Forza Motorsport ja auch nur eine Simulation. Nach diesem kleinen Shopping sind wir natürlich total pleite, wir können uns aber einfach nicht von dem Tuning losreißen und entscheiden uns kurzerhand durch ein Rennen unsere Geldbörse etwas zu erleichtern. Ein letztes mal überprüfen wir unseren Kurt und atmen noch einmal tief durch lassen den Motor an und begeben uns zur Rennstrecke.
Fuß aufs Gas!
Als die Ampel auf grün schaltet treten wir aufs Gas und fliegen direkt an der nächste Kurve von der Strecke. Die Fahrphysik von Forza Motorsport ist sehr gut gelungen. Fahrt ihr eine Kurve zu schnell an merkt ihr regelrecht wie es denn wagen nach außen drückt. Damit auch Einsteiger eine Chance gegen die recht Aggressive KI haben ist in der Standardeinstellung die Ideallinie gleich mit aktiviert, so das ihr genau wisst wo der perfekte Bremspunkt für die schwierige Kurve liegt. Vielen Spielern ist das Handling der Wagen besonders wichtig, dabei achten sie meist besonders auf spürbare unterschiede zwischen Vorder – und Hinterradantrieb sowie zwischen schweren und leichten Autos. Forza Motorsport zeigt auch hier das die Fahrphysik einiges zu bieten hat, das merkt der Spieler insbesondere durch den extremen Unterschied zwischen den verschiedenen Autos. Ein leichtes Auto mit Vorderradantrieb steuert sich stellenweise deutlich leichter um die Kurve als ein schwerer Bolide der auf seinen Hinterradantrieb vertraut. Nach einigen Runden merken wir, das es uns das Spiel keineswegs leichter machen will. Die KI rast uns regelrecht davon und wenn wir auch nur einen kleinen Fehler machen können wir das rennen komplett von vorn beginnen. Letztendlich landen wir bei diesem Rennen auf dem zweiten Platz und da wir etwas überfordert wahren entschließen wir uns im Optionsmenü den Schwierigkeitsgrad etwas herunterzuschrauben. Selbst hier merkt man wieder das Forza Motorsport den Spieler herausfordert. Spielt ihr die Rennen auf leicht wird euch von eurem Preisgeld, was ihr nach jedem Rennen erhaltet, 15 % abgezogen. Auch wenn wir die anderen Optionen umstellen würden ändert sich unser Gewinn. Später haben wir vielleicht schon die Erfahrung und können die Ideallinie ausschalten, dann bekommen wir aber nichts abgezogen sondern eher noch etwas hinzugerechnet. Der Spieler wird also dazu bewegt seine Leistung zu steigern und sich so mehr Preisgeld zu verdienen. Das gleiche widerfährt einem übrigens auch nach dem Rennen, hier bekommt ihr alle Abzüge und Aufschläge aufgelistet inklusive dem entstandenen Schaden an eurem Auto. Schon hier merken wir das es Forza Motorsport wirklich ernst meint. Zu Beginn des Rennens ist uns aber ein Punkt aufgefallen den wir so noch nie zuvor in einem Rennspiel gesehen haben, vor jedem Rennstart können wir ein Drivatar hochladen, aber was ist das eigentlich?
Einmal Fahrlehrer sein
Ein Avatar, was die meisten User in einem Forum besitzen, soll eigentlich eine Aushängeschild bzw. Merkmal für den Menschen hinter diesem kleinen Bild sein. Ähnlich ist auch das Drivatar. Wie in einer Fahrschule bringt ihr einer künstlichen Intelligenz euren Fahrstil bei, allerdings auf einer hochprofessionellen Art. Eure Aufgabe besteht darin mit unterschiedlichen Wagen auf unterschiedlichen Strecken möglichst gute Ergebnisse einzufahren. Die erste Prüfung besteht darin mit einem PS schwachen Wagen auf einer recht leicht zu fahrenden Strecke dem Computer zu zeigen wie man mit Wagen fährt, die auf einen Vorderradantrieb setzen. Nach jeder Passage, ob es nun eine lange Kurve ist oder ein kleine Schikane, bekommt ihr eine Wertung in Prozenten. Bei unserer ersten weiten Kurve liegt diese bei 95 %, das sind wir doch schon gut gefahren denken wir uns noch als wir unbeabsichtigt in eine Wand rasen und deshalb die Ideallinie verfehlen, an diesem Beispiel haben wir gemerkt das wir uns auch verschlechtern können. Nach den 2 von 3 Runden schaltet sich dann ein Geist ein der uns zeigt wie der Drivatar diese Strecke nun meistern würden wir sind zumindest vorerst zufrieden mit seinen Leistungen und machen uns an die nächste Prüfung. Diese ist schon deutlich schwieriger und zeigt aufs neue das wir nicht mit Wagen umgehen können die durch einen Hinterradantrieb betrieben werden, trotz einiger Werte die sich verschlechtert haben schlagen wir uns wacker durch und wollen herausfinden ob unser Fahrschüler für den Betrieb bereit ist, dazu lassen wir ihn an einem einfachen Rennen teilnehmen. Um das zu bewerkstelligen müsst ihr lediglich vor dem Start Drivatar hochladen wählen. Während des Rennens könnt ihr ihm dann aber keine Befehle geben, ihr habt nur die Möglichkeit wie in einer Wiederholung zuzusehen. In seinem ersten richtigen Rennen schlägt sich unser Freund noch nicht ganz gut weshalb wir entscheiden im noch einige Unterrichtsstunden zu geben, aber vielleicht klappt es ja beim nächsten mal besser.
Ordentlicher Umfang!
Der Umfang von Forza Motorsport ist wirklich sehr ordentlich geworden. Schon alleine mit dem Karrieremodus könnt ihr viele Stunden verbringen, daran schuld ist auch der große Motivationsfaktor. Immer wieder wird der Spieler dazu angestachelt neue Tuningteile freizuschalten und noch mehr Strecken befahren zu könne. Selbst wenn man den Karrieremodus schon durchgespielt hat steht dem Spieler noch viel bevor, ob es nun die Herausforderungen im Zeitfahrenmodus sind oder die schnellen Arcaderennen, so schnell wird Forza Motorsport sich nicht in den angestaubten Regalen des Videospielers wieder finden. Zu Beginn haben wie euch natürlich den Anfang des Rennspiels geschildert, jetzt kommen wir zu Angaben die viele Spieler wahrscheinlich schon zu Beginn des Test erwartet haben. Der Fuhrpark von Forza Motorsport umfasst satte 231 Autos und mehr als 25 Strecken, das ist zwar im Vergleich zu Gran Turismo 4 recht wenig, dafür findet ihr hauptsächlich prächtige Sportwagen unter der Auswahl die zusätzlich noch mit einem sehr guten Schadensmodell ausgestattet sind. Ihr werdet also schon bemerkt haben: der Umfang von Forza Motorsport ist riesig und Rennspielfans werden mehr als nur zufrieden sein. Aber jedes Spiel hat auch ein Ende, aber selbst da nach bietet Forza Motorsport noch viele Möglichkeiten in Form des sehr guten Mutliplayermodus, was dieser genau zu bieten hat verraten wir euch jetzt.
Online und Offline grölen die Motoren
Bei einem guten Rennspiel darf auch ein vernünftiger Multiplayermodus nicht spielen. Sowohl Offline und Online habt ihr die Möglichkeit Spielern aus der näheren Umgebung oder aus aller Welt zu zeigen was es heißt ein geborener Rennfahrer zu sein. Die Multiplayermodi sind bei einem Rennspiel meist weniger Vielfältig, Forza Motorsport macht hier aber eine Ausnahme. Wie bei so ziemlich jedem Rennspiel könnt ihr offline, im Splitscreen mit bis zu 4 Spielern, oder Online, mit bis zu 8 Spielern gleichzeitig, euch beweisen. Xbox Live Nutzer sind diesmal aber deutlichst im Vorteil, wem es an Geld fehlt um seinen neuen Traum im Spiel zu verwirklichen der kann auch einfach seinen Wagen verkaufen oder den Wagen eines anderen Spielers kaufen, ein solches Spielelement ist wirklich sehr interessant und verleiht dem Getümmel in der Xbox Live Lobby ein wahren Händlerflair. Wer aber sein gutes Stück nicht gleich verkaufen will kann auch einfach an einem Online-Rennen teilnehmen und sich so etwas dazu verdienen, wer allerdings als letztes durch die Zielgerade fährt verdient logischerweise nichts. Aber das wahr noch nicht alles, habt ihr nette Leute kennen gelernt könnt ihr auch zusammen einen Autoclub gründen in welchem dann die Spieler nach einem internen Rang geordnet sind, Counter Strike lässt grüßen! Wer also viel Wert auf neue Spielelemente legt wird mit Forza Motorsport ziemlich gut bedient, denn erstaunlicherweise hat es als einer der wenigen Rennspiele geschafft sich von dem einfachen Onlinegerase loszureißen und etwas eigenes aufzustellen was sogar noch ziemlich gut funktioniert, Xbox Live Fanatiker können also ohne Bedenken zugreifen.
Technisch Einwandfrei
Forza Motorsport bietet dem Spieler nicht nur einen ausführlichen Single – und Multiplayermodus sondern auch eine einwandfreie Optik die es mit der Konkurrenz allemal aufnehmen kann. Dank des grandiosen Schadensmodell tut es dem Spieler in der Seele weh wenn sein detailreiches Auto nur ein kleinen Kratzer abbekommt. Mit einem einfachen Schadensmodell haben sich die Entwickler aber nicht zufrieden gegeben, die Schaden die euer Auto erleidet haben nicht nur Auswirkungen auf dessen Äußeres sondern auch auf evt. beschädigte Teile. Setzt ihr euren bzw. direkt vor eine Wand und beschädigt somit die vordere Achse wertet ihr schon nach wenigen Metern merken das euer Wagen deutlich nach links oder rechts zieht. Übertreibt ihr es in einem Rennen mit den Crashs so kann es vorkommen das ihr kaum noch eine Chance auf den ersten Platz habt, ihr solltet also nicht zu Aggressiv gegen die anderen Rennfahrer vorgehen um evt. entstehende Schäden zu vermeiden. Aber auch die Wagenmodelle selbst können wirklich überzeugen das sie mit vielen Details ausgestattet sind, seht ihr etwas genau hin könnt ihr bei einem Rennen vielleicht sogar das Profil auf den Rädern der anderen Fahrer erkenne. Kurz vor dem Erscheinen von Gran Turismo 4 schienen die Foren regelrecht zu platzen: hunderte von Gran Turismo Fans protzten mit den Details und der Genauigkeit mit welcher die einzelnen Streckendetails ins Spiel eingebaut worden und vergliche diese mit dem damals schon angestaubten Project Gotam Racing 2. Mit Forza Motorsport bieten Xbox Spielern den Ps2 Veteranen nun die Stirn, ein eindeutiger Vergleich konnte beweis das die Strecken in Forza Motorsport um einiges schöner sind als in Gran Turismo 4. Viele Spieler hatten aber die Befürchtung das man die aus der Vorabversion bekannten Ruckler auch in der endgültigen Version findet, Microsoft hat das Spieler aber noch einmal bearbeitet und diese ausgearbeitet so das man nun ein durchweg flüssiges Spiel genießen kann. Wenn die Wohnung mal wieder von lauten Motorengeräuschen heimgesucht wird heißt es wieder: ein Spieler dreht seine Runden in Forza Motorsport. Die Motorengeräusche kommen dank der großartigen Kodierung perfekt rüber und bieten ein einzigartiges Spielerlebnis. Technisch hat Forza also einiges zu bieten!
Fazit
Forza Motorsport bietet nicht nur eine lange Spielzeit, ein tolle Fahrphysik und eine schicke Optik sondern auch einen gelungen Multiplayermodus, aber was macht dieses Spiel letztendlich nicht perfekt? Nach langer Testphase sind uns persönlich die Menüs etwas nervig aufgefallen da diese recht kompliziert gestaltet wurden. Zwar bietet das Optionsmenü viele Anpassungsmöglichkeiten was den Schwierigkeitsgrad betrifft, wir finden aber das ein Spieler der es einfach etwas leichter möchte nicht gleich bestraft wird in dem ihm satte 15 % vom Preisgeld abgezogen werden. Schade finden wir auch das beim erstellen eines Drivatars nicht zwischen Wagen mit Heck – und Vorderradantrieb unterschieden wird, den beide Wagentypen steuern sich wirklich völlig unterschiedlich. Diese Patzer sind zwar eher minimal lassen Forza Motorsport gegenüber Gran Turismo 4 aber trotzdem als Verlierer dastehen und das obwohl nur wenig gefehlt hätte um Gran Turismo 4 vom Thron zu stoßen. Wer auf der Xbox ein Rennspiel sucht mit dem man sich lange die Zeit vertreiben kann der sollte sich am besten direkt zum nächsten Spielehändlers seines Vertrauens begeben denn Forza Motorsport hat es wirklich verdient. Wer sich noch etwas mehr können will / kann sollte vielleicht auch noch über den Kauf des Lenkrads, was extra für Forza Motorsport angepasst wurde, für 149,99 € überlegen.
Zitat
Original von Ready-To-Go
