Generell stellt sich ja die Frage, ob du lieber etwas handwerkliches, etwas gestalterisches, etwas kreatives oder etwas kaufmännisches ... machen möchtest.
Nur weil man beim Vermessungsamt Angestellte sucht, heißt das für dich ja nicht, dass es dein Beruf ist. Man muss sich da schon im Klaren sein, was das heißt. Ein Bekannter von mir ist beispielsweise Vermessungstechniker. Eigentlich wollte er beim Bund studieren, ist aber durch die Aufnahmeprüfung gefallen und ja .. jetzt ist er Angestellter, also kein Beamter. Er darf dann mit der orangenen Weste bei Wind und Wetter draußen stehen, mit den Geräten Strecken vermessen und beispielsweise Bushaltestellen planen. Wäre das etwas für dich? Schließlich gehen deine Begabungen bzw. deine anderen Ideen definitiv in andere Richtungen.
IT-Techniker sind ebenfalls gesucht - generell in der gesamten Telekommunikationsbranche beschwert man sich doch über einen Mangel an Fachkräften, genauso wie im Maschinenbau, der Informatik, Mathematik, Chemie oder Physik.
Ich habe jetzt ein Vertragsangebot zum Bankkaufmann - allerdings weiß ich nicht, ob es das Richtige für mich ist. Wie du, bin ich sprachlich recht versiert, ich kann mich gut ausdrücken, interessiere mich für neue Medien, Wirtschaft, Politik ... wahrscheinlich mache ich ein Abi im Bereich 1,3 - 1,6 und könnte danach ja auch direkt studieren gehen - aber was? Ich würde gerne in die Politik, in die Wirtschaft als Pressesprecher oder halt in die Bank. Traumberufe wären natürlich Produzent bei einem Videospielepublisher (Hobby und Job vereint - was will man mehr?!) - aber das ist wohl auch nicht so der ultimativ sichere Job. Pressesprecher bei Microsoft Entertainment Devices - toll. Aber wie kommt man an so eine spezielle Stelle - ich weiß es nicht. Also möchte ich mir Basiskenntnisse im kaufmännischen Bereich aneignen, eine solide Grundlage durch die Ausbildung schaffen und mit einem Studium darauf aufbauen. In der Ausbildung kann ich mir bewusst machen, welche kaufmännischen Bereiche mir mehr liegen. Von väterlichen Betrieb kenne ich, soweit man das bei einer Metzgerei überhaupt sagen kann, halt Rechnungswesen, ein wenig Marketing, Inventur, bla bla, Steuer usw. - interessiere ich mich mehr für Marketing oder Controlling, will ich vielleicht sogar bei der Bank bleiben und mich für's Firmenkundengeschäft, Vermögensberatung oder das Private Banking qualifizieren?
Ich denke, man hat beispielsweise nach einer Banklehre relativ große Weiterbildungsmöglichkeiten, da es ja vor allem auch innerhalb einer Bank verschiedene Positionen en mass gibt: IT, Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Immobilien, Recht... usw.
Das sind eigentlich recht viele Pro-Ausbildung-Punkte. Aber dennoch gibt es auch Leute, die sagen, dass eine Ausbildung totaler Murks ist, wenn man eh studieren möchte - schließlich sei die Ausbildung im Endeffekt weniger wert als das Studium, die Praxiserfahrung könne man sich auch in diversen Praktika aneignen. Ich "verliere" immerhin 2 Jahre - "gewinne" aber endlich mal an Einblicken ins Berufsleben, sammle Berufserfahrung, verdiene eigenes Geld und kann mich dank des weitreichenden Einblicks in die verschiedenen Felder der Wirtschaftsfeld fürs Studium schwerpunktmäßig orientieren.
Ach ja .. die Berufswahl. Irgendwie ein leidiges Thema, wenn man so unglaublich viele Möglichkeiten und Interessen hat. Ich denke, es gibt einfach keinen Königsweg. Aber man kann viele Ziele auch über Umwege erreichen. Wieso nicht nach dem Studium sich im Bereich der Pressearbeit fortbilden? Eine einheitliche journalistische Ausbildung gibt es eh nicht, Pressesprecher müssen fachspezifisch bewandert sein, darum ist auch kaufmännisches Wissen nicht verkehrt. Ebenso in der Poltik - wie bereits beschrieben.