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Ich als Jurist bin natürlich über eine gefälschte Doktorarbeit sehr wütend. So etwas erfordert nämlich einen enormen Arbeitsaufwand. Andererseits sagt das ja nichts über seine Fähigkeiten als Politiker aus. Aber das ist nun einmal das Problem bei Politikern: Sie müssen eine weiße Weste haben, sonst wird der öffentliche Druck zu groß. Daher war der Rücktritt nur eine Frage der Zeit.
Ob das richtig war, sollen andere entscheiden.

wie banshee schon sagte finde ich die reaktionen auf seine doktorarbeit berechtigt. ich selbst muss viele berichte verfassen und muss auch stehts auf korrekte quellen achten!
auch was sein rücktritt angeht finde ich dies gut und zurecht.
wie soll man ihm denn nach dem ganzen vertrauen schenken?

@banshee: welcher politiker hat schon eine weiße weste?!

Es wurde Zeit.


Das einzige was einen guten Politiker ausmacht ist Glaubwürdigkeit (+Charisma aber in einer anderen Art wie Gutenberg).
Und die hatte er nicht mehr... Oder hatte er sie nie? Jemand der so engen Kontakt zur Bild Zeitung und dessen Chefredakteur und seine medienfixierten Frau Stefanie zur Frau von Herrn Diekmann hat, will ich gar nichts glauben da möge er noch so viel "Ausstrahlung" haben. Und es ist schon Ironie des Schicksals das letztendlich die Medien die ihn aufgebaut haben wieder zerstörten.

In einer Demokratie stehen auch über Machthabern Gesetze und Regeln. Klar wurde versucht den Liebling der Partei so lange zu halten wie möglich auch wenn man gegen Grundsätze verstoßen musste und dabei hat Frau Merkel auch in Kauf genommen das Ansehen der Politik in diesem Land weiter zu schädigen was ich fast schlimmer finde als Gutenbergs Fehler.
Das was vorhin noch gepredigt wurde wird sofort vergessen wenn es um die eigene Haut geht.




Nebenbei:
http://www.derwesten.de/nachrichten/poli…-id4313653.html

Das Problem ist halt, dass mittlerweile eher Beliebtheit als Leistung zählt. Ein gutes (volksnahes) Beispiel ist Sarah Engels bei DSDS

Hetzkampagne erfolgreich, nun widmen sich unsere Politiker wenigstens wieder ihre Arbeit.

Ich persönlich sehe es auch so, dass der Schritt den Doktortitel abzugeben einziger und nötiger Schritt war. Und diese Sache sagt nichts darüber aus, wie er als Politiker gearbeitet hat. Wenn man zum Beispiel kein Job bekommt, weil man in der Schule mal geschummelt hat, wären viele heute arbeitslos. Man wollte Gutenberg einfach los werden, deswegen erst das ganze Drama um die Sache und weswegen man es nach den verlorenen Doktortitel nicht gut sein lassen hat und nämlich weiter gegen ihn gehetzt wurde.

Auf Basis der aktuellen Ereignisse: Man sollte jede Doktorarbeit aller Politiker mal überprüfen !!!!

Zitat von »Iscariot«

Aber genau DAS verstehe ich beim Guttenberg nicht? WARUM war die Mehrheit der Deutschen bei einer Befragung DAFÜR das er sein Amt behält? Ich meine normalerweise regen wir uns doch immer alle auf uns schimpfen auf die bösen Politiker...und JETZT wo einer einen BELEGBAREN Betrugsversuch unternimmt heißt es "ach, jeder macht Fehler?" Ich verstehe es einfach nicht...und keiner kann mir erzählen das seine Plagiate "Flüchtigkeitsfehler" waren, bitte WER glaubt sowas? Ich meine normalerweise regen sich doch immer alle auf wenn mit zweierlei Maß gemessen wird...aber hier sagt man seine "guten Leistungen überwiegen!" Hä??

Er hatte sich halt ein "Beliebtheitspolster" aufgebaut, da ist noch Guthaben drauf gewesen. Die Opposition hat dann natürlich noch weiter Druck gemacht, so leicht bekommt man den Lieblingspolitiker von Deutschland nicht mehr weg.

Ich bleibe dabei: Man sollte (besonders Politiker) nach ihrer Leistung beurteilen. Die sollen unser Land führen und regieren, nicht in der Presse einen Beliebtheitspreis nach dem nächsten einheimsen.

Zitat von »Iscariot«

Aber genau DAS verstehe ich beim Guttenberg nicht? WARUM war die Mehrheit der Deutschen bei einer Befragung DAFÜR das er sein Amt behält? Ich meine normalerweise regen wir uns doch immer alle auf uns schimpfen auf die bösen Politiker...und JETZT wo einer einen BELEGBAREN Betrugsversuch unternimmt heißt es "ach, jeder macht Fehler?" Ich verstehe es einfach nicht...und keiner kann mir erzählen das seine Plagiate "Flüchtigkeitsfehler" waren, bitte WER glaubt sowas? Ich meine normalerweise regen sich doch immer alle auf wenn mit zweierlei Maß gemessen wird...aber hier sagt man seine "guten Leistungen überwiegen!" Hä??

Sicherlich waren seine Aussagen und sein Umgang mit dieser Thematik nicht sehr souverän, noch Glaubwürdig und in dem Maße nachvollziehbar. Man dachte man könne es aussitzen und alles würde gut werden.

Allerdings, und das muss man einen Politiker hoch anrechnen, hat er innerhalb seiner politischen Ämter großes geleistet und mit offenen Karten gespielt. Ich habe einen bekannten der mehrfach im Auslandseinsatz für die Bundeswehr war. Seine Meinung über unseren Ehemaligen Verteidigungsminister ist klar. Bis zu Guttenberg kam, fühlte er sich nie der Poltik zugehörig, noch hatte er den Eindruck als würde man sich in der Regierung und im Bundestag für den einzelnen Soldaten kümmern. Mit zu Guttenberg habe sich das geändert und er hat häufig betont, dass es unter ihm genug Reformen gab, selbst welche die nicht so öffentlich behandelt wurden wie die ausgesetzte Wehrpflicht, er sich schließlich als Soldat in der Politik vertreten gefühlt hat.

In dem Punkt beneide ich ihn, einfach weil ich bis heute keinen Poltiker gesehen habe der meine Interessen ehrlich und aufrichtig vertreten kann.

In meinen Augen muss zu Guttenberg mit allen gesetzlichen Mitteln fair belangt werden, dennoch halte ich seine Befähigung für einzigartig, wenngleich mir die Politik seiner Partei nicht zusagt.


Davon abgesehen war gerade die Debatte letzte Woche im Bundestag ziemlich eindeutig ... diese glich einer Nachmittagstalkshow. Nach dieser Vorstellung müssten eigentlich gemäß der Fairness gegenüber politischen Gegnern und der Manieren, mehere Spitzenpolitiker ihren Hut nehmen.
Dort pochte man vorallen auf den Punkt Glaubwürdigkeit. Mal im ernst, ich halte keinen aktuellen Politiker der sich medienwirksam profiliert (zu Guttenberg ist da nicht der einzige, man schaue nur auf die Gesichter die es über Jahre hinweg schaffen sich gegen jede Niederlage zu halten) für unglaubwürdig, einfach weil diese zuviele Versprechungen gemacht haben die kurz darauf völlig vergessen wurden.

Zu Guttenberg ist Opfer einer Schmierenkomödie die er zu verschulden hat und die die Opposition unter dem Vorwand der Glaubwürdigkeit ausgenutzt hat, um einen politisch erfolgreichen Gegner mit vielen Sympathie Werten zu schwächen. Das ist offenkundig und wird im Ausland auch registriert - und dies wird dem Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig mehr schaden als wenn man sich zurückgehalten hätte um eine umfassende Aufklärung anzustreben.
Das man nun gleich danach die Bundeskanzlerin attackiert, die Leichen also nicht mal kalt werden dürfen, zeigt, dass die Opposition keine aufrichtigen Werte vertritt, sondern Wahlkampf betreibt.


Ein Steinewerfer durfte auch Minister bleiben ... wurde dafür z.T. sogar noch medial auf ein Podest gehoben.

... aber das ist eben Politik ...

Jetzt mal abgesehen davon was Guttenberg getan oder nicht getan hat: Ich finde es zum kotzen wie sich die deutsche Politik verhält und mit dem Rücktritt ist meiner Meinung nach ein neuer Tiefpunkt erreicht. Egal welche Partei oder Koalition gerade was zu sagen hat, die anderen fahren ihnen immer wieder in die Parade weil es ja einfach nicht sein kann dass die anderen was tun was sie gut dastehen lässt. Zu Guttenberg hatte einfach einen zu guten Ruf und war zu beliebt, daher musste er ausgeschaltet werden. Dazu kramt man einfach ein wenig in seiner Vergangenheit und findet dummerweise sogar einen richtigen Hammer....und damit schlägt man einfach so lange auf ihn ein bis er zusammenbricht. Ich bin mir ganz sicher dass das genau so weitergehen wird. Sobald eine Partei was durchsetzen will was UNS konkret gefallen könnte werden die anderen alles mögliche tun um es entweder zu verhindern oder um selber einen Vorteil daraus zu ziehen, aber so wie es momentan ist behindern sich die Politiker aus Neid so sehr dass sie nicht mehr in der Lage sind ihrer "Arbeit" nachzugehen Dazu haben wir jetzt ein (in meinen Augen) sympatisches Gesicht verloren das der Welt vielleicht mal hätte zeigen können dass unsere Regierung nicht nur aus bleichen alten Frauen und dicken biersaufenden Bayern besteht....

Er wäre unser BESTER Kanzler geworden, der endlich mal mit dem verkrusteten System aufgeräumt hätte.

Als Verteidigungsminister hat der Mann einen hervoragenden Job gemacht.

Mich wundert das ein solcher Top-Mann es überhaupt so weit in der Politik geschaft hat, denn diese werden meist schon frühzeitig ausgeschaltet.